In vielen alltäglich genutzten Geräten, wie batteriebetriebenen Radios, Lampen, Taschenlampen und vor allem Laptops, wird eine Hohlbuchse zur Energieversorgung verwendet. In diesen Fällen dient die Hohlbuchse oft als Schalter: Sobald ein Stecker eingesteckt wird, wird die Stromversorgung von der Batterie, dem Akku oder einer anderen Quelle unterbrochen und das Gerät wird direkt vom Stecker mit Strom versorgt, wodurch die Batterie geschont wird. Die Trennung des primären Stromkreises erfolgt dabei rein mechanisch.
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Liste der Komponenten
Für die Darstellung der Funktion habe ich mich für einen kleinen Testaufbau entschlossen. Für meinen Testaufbau benötige ich folgendes:
- Hohlbuchse 5,5 x 2,1 (1.0.1)
- Voltmeter (1.0.2)
- 5V Netzteil (1.0.3)
- Hohlbuchsen Halter (1.0.4)
- Hohlbuchsen Brücke (1.0.5)
- Diverse Kabel (1.0.6)
Montageanleitung für Halter und Brücke
Der erste Schritt besteht darin, den Halter (1.0.4) und die Brücke (1.0.5) mit dem 3D-Drucker zu drucken. Nach dem Säubern der Druckteile schneide ich in den Halter zwei M2-Gewinde (siehe 2.0.1). Wer lieber mit selbstschneidenden Schrauben arbeitet, kann diesen Schritt überspringen. Danach wird die Hohlbuchse in das große Loch der Brücke geschoben (2.0.2) und mit der Mutter an der Vorderseite der Brücke fest verschraubt (2.0.3). Die Montage der Brücke am Halter ist ebenfalls sehr einfach: Man schiebt die Brücke mit den Aussparungen rechts und links über die beiden Zylinderflächen am Halter (2.0.4) und befestigt sie mit M2-Schrauben (2.0.5). Halter und Brücke mit montierter Hohlbuchse bilden eine sehr stabile Einheit, die große Kräfte aufnehmen kann. Wenn alles korrekt montiert ist, sollte die Hohlbuchse nicht überstehen, sondern 0,3 bis 0,5 mm versenkt sein.
Verkabelung und Verlötung der Hohlbuchse
Kommen wir nun zum Kern dieses Artikels: dem Verkabeln beziehungsweise Verlöten der Hohlbuchse. Hierbei verwende ich vorkonfektionierte Stecker und Buchsen, die bereits verpresste Kabel und eine Zugentlastung enthalten. Die Farbmarkierung der Kabel ist ebenfalls praktisch, da rot für Plus und schwarz für Minus steht (3.0.1).
Die Hohlbuchse mit Schaltfunktion hat in der Regel drei Lötlaschen. Der Minuspol wird immer geschaltet, das heißt, im Bild 3.0.2 entspricht dies der Nummer zwei. Hier wird auch der Minuspol der primären Energieversorgung, wie z.B. Batterie oder Akkumulator, angelötet. Die Lötlasche Nummer eins ist für den gemeinsamen Pluspol vorgesehen; alle Plus-Verbindungen werden hier angelötet. Der Minuspol zu den Verbrauchern im Gerät wird an die Lötlasche Nummer drei gelötet. Im Bild 3.0.3 ist die komplette Verlötung der Hohlbuchse dargestellt.
Montage und Anschluss
Nach der erfolgreichen Verlötung kann nun mit dem restlichen Versuchsaufbau fortgefahren werden. Zuerst wird der Halter mit der verlöteten Hohlbuchse auf eine Holzplatte geschraubt (4.0.1). Anschließend werden die beiden Mini-Voltmeter auf der Holzplatte befestigt (4.0.2). Die Mini-Voltmeter sind eine Kreation von Nerd-Corner. Wer Interesse an solchen Gehäusen hat, kann unter folgendem Link den entsprechenden Artikel lesen und die STL-Dateien herunterladen.
Nun schließe ich die an der Hohlbuchse verlöteten Kabel an die Mini-Voltmeter an (siehe Bild 4.0.2, rosa Rahmen). Als nächstes verbinde ich die primäre Stromquelle mit meinem 5V-Netzteil und schalte es ein (siehe Bild 4.0.3, gelber Rahmen). Nach dem Einschalten des Netzteils liegt an beiden Mini-Voltmetern eine Spannung an: 5,35 Volt am Versorger (roter Kreis) und 5,28 Volt beim Verbraucher (grüner Kreis).
Einbindung der zweiten Stromquelle
Da der Strom sauber über die Hohlbuchse zum Verbraucher fließt, kommt jetzt die zweite Stromquelle ins Spiel. Diese betreibe ich mit 12V, um einen deutlichen Unterschied zur primären Stromversorgung zu haben. Im Bild 4.1.1 ist die zweite Stromversorgung mit 12,2 Volt dargestellt (türkiser Rahmen).
Nun stecke ich die zweite Stromversorgung mit 12 Volt in die Hohlbuchse (Bild 4.1.2, blauer Rahmen). Nach einer kurzen Verzögerung ändert sich der Wert am Mini-Voltmeter des Verbrauchers auf 12 Volt (grüner Rahmen). An der primären Stromversorgung hat sich nichts geändert; sie bleibt eingesteckt und eingeschaltet (roter Rahmen). Der Wert liegt weiterhin bei 5,34 Volt, was zwar 0,01 Volt niedriger ist als vor dem Einstecken der zweiten Stromversorgung, aber dies liegt an den Schwankungen des 5V-Netzteils.
Als letzten Schritt entferne ich das 5 Volt Netzteil vom primären Stromkreis um zu überprüfen, ob wirklich keine Spannung am primären Stromkreis anliegt. Am Bild 4.2.1 im gelben Rahmen bleibt es dunkel und somit war der Versuch erfolgreich!