Ich war schon länger auf der Suche nach einem Akku mit einem Battery Management System für meine Outdoor Projekte (Wetterstation, Bewässerungsanlage, etc.). Beim Stöbern in Online Shops stieß ich dabei zufälligerweise auf ein günstiges Modul zur Energieversorgung meiner Outdoor Projekte. Normalerweise sind mehrere Komponenten notwendig für eine unabhängige Energieversorgung (LiPo Lader, Akkuhalter, Step Down, Step Up, Solarpanel). Das „Battery Shield V3“ übernimmt allerdings einen Großteil dieser Aufgaben. Für meine Anwendungsfälle (Ardunio + Sensoren) sind die bereitgestellten 5V und 3V Ausgänge ideal! Hier mein Review zum Battery Shield V3.
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Liste der Bauteile:
- 1x Battery Shield V3
- 6x Linsenkopfschrauben M2x8
- 1x Hohlstecker 5,5×2,1
- 6x Flachkopfschraube M2x6
- 1x LiPo Akku 18650
Untersuchung des Battery Shield V3
Nachdem das Battery Shield V3 bei mir angekommen war musste ich als erstes die Eigenschaften genau untersuchen. Die Tests habe ich mir vorher überlegt und orientieren sich in erster Linie an meine Anwendungsfälle. Da ich natürlich kein Prüfinstitut bin habe ich die Tests so einfach wie möglich gehalten.
Zunächst habe ich die Hauptfunktion, das Aufladen eines LiPo Akkus, getestet. Der Ladevorgang am Modul wird mit Hilfe einer LED signalisiert. Rot bedeutet, dass der Akku aufgeladen wird und Grün bedeutet, dass der Ladevorgang beendet ist. Leider befinden sich die LEDs auf der Unterseite des Moduls und sind nicht gut sichtbar.
Laut den Angaben des Herstellers bzw. des online Händlers beträgt die Ladespannung 4,2 V und der Ladestrom 500 mA. Um diese Werte zu überprüfen, habe ich den Ladezustand des eingesetzten Akkus gemessen und notiert. Der Ladezustand war ungefähr bei 1100 mAh. Die gesamte Kapazität des Akkus beträgt 3000 mAh. Daraus folgt, dass die Differenz zwischen vollständig geladen und teilgeladen 1900 mAh beträgt. Um die vorraussichtliche Ladedauer zu erhalten, wird dieser Wert durch die vom Hersteller angegebenen 500 mA geteilt. Die berechnete Ladedauer ergab somit 4 h. Als Netzteil wird ein Standard Netzteil mit 5V und 1A Ladestrom verwendet. In der Realität betrug die Dauer des Ladens 4 h und 15 min. Das ist nahe an der Theorie und somit in Ordnung.
Bitte beachten: Für diesen Test nie einen ganz neuen LiPo Akku verwenden, sondern einen der schon einige Ladezyklen hinter sich hat. Ansonsten ist das Ergebnis nicht sehr aussagekräftig.
Untersuchung der Modul Spannungen
Im zweiten Test wurden die unterschiedlichen Spannungen untersucht, welche das Modul zur Verfügung stellt. Diesen Test habe ich in zwei Phasen unterteilt. In der ersten Phase (Bild Test 2_1) wird das Modul ohne LiPo Akku verwendet. Anschließend wird in der zweiten Phase ein LiPo Akku eingesetzt.
Wichtig ist hierbei natürlich die richtige Auswahl der Verbraucher, um den Test so realitätsnah wie möglich durchzuführen. Für den USB-A Anschluss habe ich sowohl einen Lastwiderstand mit 1 A als auch mit 2 A ausgewählt. Dieser keramische Lastwiderstand ist ideal, da eine USB Schnittstelle vorhanden ist und die LED grün leuchtet wenn 5 Watt verbraucht werden. Bei 10 Watt leuchtet die LED rot.
Für die 3 x 5 V Ausgänge habe ich an zwei Ausgängen 5V LED Streifen gelötet und am dritten 5V Ausgang hängt ein von mir konstruiertes Step-Down Modul LM2596S, das auf 2V eingestellt ist, um eine 10 mm RGB Led zu versorgen. An die 3 x 3 V Ausgängen wurden jeweils 3 V LEDs gelötet. Für diesen Test wurde ein 5 V (18 Watt) Netzteil verwendet.
Das Modul im Netzbetrieb ohne LiPo Akku
Es passierte eigentlich nach dem Anschließen der Verbraucher und den Netzteil nicht sonderlich viel. Es leuchtete nur die modulinterne LED rot. Erst als ich den Keramik-Lastwiderstand deaktiviert habe leuchtete einer der 5 V LED Streifen und die mit dem Step-Down verbundene RGB Diode (Gelb markiert in Bild Test2_1).
Bei der anschließenden Messung der Ausgänge wurden folgende Werte festgestellt: Bei den 5 V Ausgängen wurde eine Spannung von 3,24 V gemessen und bei den 3 V Ausgängen 2,28 V. Die gesamte Strombereitstellung des Moduls ohne eingesetzten LiPo Akku liegt bei ca. 11 mA. Das sollte für eine kleine LED ausreichen.
Das Modul mit LiPo Akku
Für die Phase 2 wurden alle Verbraucher entfernt und ein LiPo Akku (SAMSUNG INR18650-35E SDI KL59) in das Modul eingesetzt. Wie auf den Bildern zu erkennen ist wurden Steckverbindungen angebracht. Das liegt daran, dass dieses Modul keinen Schalter für den LiPo Akku besitzt und somit die Last sofort auf den LiPo Akku angelegt wird. Es ist einfach unangenehm einen Akku oder jegliche Batterie unter Last einzulegen bzw. einzustecken.
Alle Verbraucher sind in Phase 2 im Vollmodus und funktionieren einwandfrei. Zusätzlich wird sogar noch der LiPo Akku aufgeladen. Zweifel sind an den 5 V Ausgängen bezüglich der Ampereangaben (4 A) angebracht. Angesichts der Ampere Zahlen des LiPo Akkus ist das zwar möglich, aber es erscheint mir sehr hoch für eine USB Micro Versorgung. Meine Empfehlung ist das Modul mit weniger als 4 Ampere zu beanspruchen.
Tiefenentladeschutz
Der dritte und letzte Test ist eher trivial. Um den Tiefenentladeschutz zu prüfen wurde nur der Keramik Lastwiderstand mit 5 Watt aktiviert und keine Netzversorgung angeschlossen. Dadurch wird der LiPo Akku entladen und wenn der Tiefenentladeschutz des Moduls den Entladeprozess eigenständig beendet ist der Test erfolgreich. Das war der Fall. Es war genügend Restkapazität vorhanden. Allerdings sollten solche Stresssituationen für den LiPo Akku trotzdem vermieden werden.
Gehäuse für das Battery Shield V3
Natürlich konnte ich es nicht lassen noch ein Gehäuse für das Battery Shield V3 Modul zu konstruieren. Neben dem normalen 5 V USB Ausgang, der über einen extra Schalter ein- und ausgeschalten werden kann, habe ich zusätzlich noch einen konstanten 3V Ausgang mit einer 5,5 x 2,1 Buchse in das Gehäuse konstruiert.
Das Gehäuse kann am Ende des Blogbeitrags im STL-Format heruntergeladen werden.
Kleiner Nachteil
Der On/OFF Schalter schaltet nur den USB Port. Die 3 x 3 V und 3 x 5 V Lötstellen können nicht über diesen Schalter ein und ausgeschaltet werden.
Für meine Elektronik Projekte ist dieser Nachteil nicht wirklich dramatisch, da ich in erster Linie den USB Port nutze. Außerdem können an die Lötstellen auch zusätzliche Schalter eingelötet werden.
Coll gemacht, aber was ich mich frage ist, wofür ist die Hohlbuche, wo/wie wir die Angeschlossen
Danke für eine Antwort
Gruß
Rainer
Hallo,
ich habe Dein Review Battery Shield V3 nachgebaut.
Sehr gute Anleitung und STL-Vorlage.
Danke und weiter so!
Gruß, Werner